Frau Molderings mit Schülerinnen auf dem Weg nach Korsika
Das letzte einwöchige Treffen des Erasmus-Projekts ,,Be Smart, Be Healthy, Be Europe" (2017-19) fand kürzlich auf der bergigen Mittelmeerinsel Korsika statt. Mit eleganten Küstenstädten, dichtem Wald und steilen Gipfeln bot die Insel ein fantastisches Erlebnis für die Teilnehmer und brachte uns die unterschiedlich Aspekte der Natur näher. Obwohl die Insel französisch ist, bewahrt sie deutlich einen italienischen Charakter, welcher besonders in der eigenen Sprache, nämlich dem Korsischen, wiederzufinden sind. Die eigene Sprache war jahrelang verboten und ist nun aber seit einigen Jahren erneut neben Französisch die Amtssprache.
Samstag Abend wurden wir von unseren Gastfamilien und einigen Lehrern der Schule am Flughafen von Bastia empfangen. Nach etwas Wartezeit auf unser Gepäck fuhren wir zu ihnen nach Hause. Beim Essen fiel uns vor allem auf, dass dieses meistens mit einer Käseplatte oder ähnlichem beendet wird. Die Wochenenden verbrachten wir alle mit unseren Gastfamilien. Je nach Familie waren wir beispielsweise entweder am Strand, in Bastia, bei einem Motocrossrennen, haben weitere Verwandte von der Gastfamilie kennen gelernt, die litauische Gruppe abgeholt oder waren shoppen.
Unter der Woche werden einige einheimische Schüler/innen, die zu weit von der Schule entfernt wohnen, im Internat untergebracht. Drei Schüler/innen teilen sich ein Zimmer. Es gibt eine Etage, in der die Mädchen untergebracht sind und eine für die Jungen. Morgens um 7:00 Uhr werden die Schüler vom Schulgong geweckt, müssen sich schnell fertig machen und um 7:30 Uhr beim Frühstück im Mensagebäude erscheinen. Zum Frühstück stehen Müsli, sowie Brot und manchmal Croissants zur Verfügung. Als Getränk kann man sich Saft, Milch oder Wasser nehmen. Wenn man fertig ist, muss man sein Besteck, Geschirr, Reste und das Tablett, wie vorgegeben, einsortieren. Dann beginnt der Unterricht. Nach Unterrichtsschluss gehen die Schüler, die nicht im Internat schlafen, nach Hause und die übrigen haben ebenfalls Freizeit. Oft setzen sie sich mit der Gitarre hin und singen korsische Lieder oder spielen Boules. Die Schule hat ein großes Gelände, da sie sich mit dem landwirtschaftlichen Bereich beschäftigt. Das Schulgelände hat einen großen Sportplatz und sogar eigene Felder und baut Früchte wie Orangen und Grapefruits an. Abends, nach dem warmen Abendessen, müssen um 22:00 Uhr alle Schüler im Internat leise im Bett liegen.
Unser Programm begann Montag mit einem Rundgang in der Schule. Anschließend sind wir zu einem Sportzentrum zum Klettern gefahren. In der Schule bekamen wir eine korsische Unterrichtsstunde, in der die Lehrerin mit uns sogar u.a. ein Übung gemacht hat, die sie bei uns in Deutschland kennen gelernt hat.
Während der Workshops haben wir Poster entworfen, die dazu anregen sollen, Müll in vorgesehene Mülleimer zu werfen und generell auf Hygiene zu achten. Außerdem haben wir von allen vier Treffen in Deutschland, Sizilien, Litauen und Korsika Highlight-Fotos gesammelt und Eindrücke und Erfahrungen ausgetauscht. Die zuvor erstellten Videos von unseren Schulwegen wurden gezeigt und wir haben die Umfrage zum Schulweg ausgewertet, die Schüler/innen aller vier Schulen ausgefüllt haben.
An einem Tag haben wir Müll am Strand eingesammelt. Obwohl wir nur einen relativ kleinen Teil des Strandes abgelaufen sind, kam dabei einiges zusammen. Abends wurde in der Schule ein Musikabend veranstaltet, bei dem zwar hauptsächlich korsische Lieder gespielt und gesungen wurden, aber jeder bekam die Gelegenheit selbst etwas vorzusingen.
Freitags haben wir eine Schildkröten-Auffangstation in den Bergen besucht und wurden durch einen typisch korsischen Wald geführt. Anschließend haben wir uns noch auf einem Tennisfeld (versucht), einigermaßen Tennis zu spielen. Der Spaß stand im Vordergrund...
Unser Highlight war ein Tagesausflug mit einem Boot u.a. in Scandola, einem Naturschutzgebiet. Auch wenn die Möglichkeit zum Schwimmen recht unerwartet kam und wir dementsprechend keine Schwimmsachen dabei hatten, sind wir dennoch in einer Bucht ins klare Wasser gesprungen und konnten einige Fische beobachten.
Am Anfang war es für uns noch ungewohnt, dass nämlich vieles deutlich später beginnt als geplant. Wenn gerade nichts passierte war die Lektion: Wir warten nicht - Wir genießen den Moment.
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.