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 Der "Stolperstein" für Ernst Junghans wird am 17. Dezember verlegt
Dormagen. Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt am Samstag, 17. Dezember, um 9 Uhr vor dem Haus Westerburgstraße 7 in Zons den Stolperstein für Ernst Junghans. Die Verlegung erfolgt im Rahmen einer Gedenkfeier, die Schüler sowie junge Erwachsene mitgestalten. So haben Katharina Müllejans-Lukas, Kevin Lipinski und Benjamin Rose von der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule einen interessanten Wortbeitrag über Junghans und seine aktuelle Bedeutung vor dem Hintergrund der letzten Morde der rechten Terroristen vorbereitet. Für den musikalischen Part sorgt die Dormagerin Nadja Jungbeck mit dem Lied „Die Gedanken sind frei“. Interessierte sind zu der Gedenkfeier herzlich eingeladen.
Ernst Junghans gilt als das erste Opfer des NS-Terrors in Dormagen. Der 1889 in Sageritz im Kreis Stolp geborene Maschinist wohnte mit seiner Familie zuletzt am Buschweg Nr. 10, der heutigen Westerburgstraße 7, in Zons. Er gehörte dem Gemeinderat in Zons von Mai 1924 bis Dezember 1932 an und setzte sich für seine Mitbürger mit großem persönlichen Einsatz ein. Im Arbeiterrat der IG Farben trat er ähnlich engagiert für die Mitarbeiter ein, was zu seiner Kündigung führte. Als es in der Nacht vom 3. Februar 1933, nur vier Tage nach der Machtergreifung Hitlers, in Dormagen zu einer Hatz auf bekannte Mitglieder der KPD kam, fiel Ernst Junghans diesem Terror zum Opfer. Am 4. Februar 1933 erlag er seinen Schussverletzungen.
Stolpersteine sind Mahnmale, die an Opfer der NS-Zeit erinnern. Die mit einer Messingplatte besetzten Quader werden in das Straßenpflaster vor den Häusern eingelassen, in denen Mitbürger vor ihrer Vertreibung durch die Nationalsozialisten friedlich gewohnt haben. Die Patenschaft über den Stolperstein für Ernst Junghans haben Schüler der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule übernommen. Mit Unterstützung der Familie des Widerstandskämpfers recherchierten sie in monatelanger Kleinarbeit dessen Schicksal.
Informationen zum Projekt „Stolpersteine in Dormagen“ erteilt das städtische Kulturbüro, Telefon 02133/257-338.