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Der Grundkurs Sozialwissenschaften zu Gast beim Landtagsabgeordneten Dr. Droste (vorne, 2. v.l.). Der Kurs hat mit Dr. Droste etwas gemeinsam: Sie alle sind nun ehemalige Schüler von Hans Franken (vorne links). |
Am 30. Januar besuchten mein Grundkurs und ich den Landtag in Düsseldorf auf Einladung des Landtagsabgeordneten (MdL) Dr. Wilhelm Droste. Wir hatten die Möglichkeit zwischen verschiedenen Terminen wählen zu können und haben diesen gewählt, weil er einer der 3 Plenumstage im Januar war. Plenumstag bedeutet, dass an diesen Tagen öffentliche Sitzungen im großen Plenarsaal stattfinden, in der Regel 3 bis 4 mal im Monat, die Sitzungsferien ausgenommen. An diesen Tagen haben alle Abgeordneten Anwesenheitspflicht im Hause, was nicht unbedingt heißen muss, dass sie auch die ganze Zeit über im Sitzungssaal sein müssen. Und auch die Mitglieder der Landesregierung wechseln sich mit ihrer Präsenz auf der Regierungsbank ab. Eine Stunde lang haben wir von der Zuschauerempore aus den Sitzungsverlauf verfolgt und dabei auch die Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, Frau Hannelore Kraft, sowie ihre Stellvertreterin, die für uns, also für Schulen und Hochschulen zuständige Ministerin Frau Lörmann gesehen. |
Manchmal können Themen ja recht trocken und zäh sein, aber auch diesbezüglich hatten wir Glück. Während unserer Anwesenheit wurde der Antrag verhandelt und abgestimmt, ob der Landtag nicht die Brauchtumspflege, die von den Schützenvereinen im Lande betrieben wird, nicht der UNESCO als Weltkulturerbe vorschlagen sollte. Es war deutlich erkennbar, dass auch in unseren Reihen bei einigen Herren der Schöpfung dieser Vorschlag auf sehr fruchtbaren Boden fiel. Höhepunkt der Auftritte am Rednerpult war der Beitrag eines jungen Abgeordneten aus Neuss, der sich als Pirat und Schütze outete. Dabei war diese Kombination doch früher bei Piraten üblich. |
Zu Beginn unseres Besuchs war diesem Programmpunkt eine Einführungsveranstaltung vorangegangen, in der uns eine junge Dame über alles Wissenswerte rund um den Landtag aufklärte. Über die Geschichte und die demokratische Tradition, über die Aufgaben und Gepflogenheiten und nicht zuletzt über so manche statistische Details. |
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Der Höhepunkt unseres Besuchs war natürlich das Treffen mit Herrn Dr. Droste, der uns eingeladen hatte. Mit dieser Einladung hatte es eine besondere Bewandtnis. Herr Droste ist ein ehemaliger Schüler von mir (Abiturjahrgang 1980 am Kopernikus-Gymnasium Ratingen-Lintorf) und beim letzten Klassentreffen vor einigen Jahren haben wir mal über die Möglichkeit eines Besuchs im Landtag mit einer Klasse gesprochen. Da ich im Sommer das Lehrerzimmer gegen altersgerechtere und konvenablere Locations eintauschen werde, war es jetzt soweit. Im Herbst habe ich ihn persönlich angeschrieben und angefragt, die Antwort kam prompt, die Absprachen mit seiner sehr freundlichen Mitarbeiterin waren unkompliziert und alles ging ruckzuck. Und so kam es, dass ich mit dem letzten Sowikurs, den ich in meinem Lehrerleben zum Abitur führen werde, von jemandem eingeladen wurde, den ich zu meinem Abiturdebut ebenfalls dahin geführt habe. Der Kreis schließt sich und das hat mir durchaus etwas bedeutet. |
Die persönliche Begrüßung und auch die der ganzen Gruppe war herzlich, die Atmosphäre war entspannt und angenehm, schließlich war das für unsere Schüler und Schülerinnen ja etwas, was sie auch nicht jeden Tag erlebten. Herr Dr. Droste nahm sich über eine Stunde Zeit und überhaupt wurde allen schnell klar, dass dieses Gespräch sich wohltuend abhob von den oft floskelhaften und wenig spezifischen Politikeraussagen. Herr Dr. Droste redete Klartext, ob über Qualitätskriterien von Landtagsdebatten oder über Integrationserfolge bei Mitbürgern aus anderen Herkunftsländern, ob über Schul- oder Asylpolitik. Auch Persönliches ließ er nicht unbeantwortet, so etwa die Frage, ob er als Justiziar der CDU-Landtagsfraktion bei einem Wahlerfolg seiner Partei ggf. für das Amt des Justizministers zur Verfügung stünde. Alles Fragen, die sich nicht so leicht beantworten lassen, denen er sich aber bereitwillig stellte. Schließlich erhielten wir noch einen Einblick in seinen Politikeralltag, er nimmt als Mitglied des Hauptausschusses des Landtages und im geschäftsführenden Vorstand seiner Fraktion wichtige Funktionen in Partei und Parlament wahr. |
Zum Abschluss unseres Besuchs lud uns unser Gastgeber noch zu Speis’ und Trank in der Cafeteria ein, was wir dann nach dem noch schnell geschossenen Erinnerungsphoto auch dankend annahmen. Nach gut drei Stunden war unser rundum gelungener Besuch des Landtages in Düsseldorf beendet. Vielen Dank Herr Dr. Droste. |