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Diana, Alina, Hendrik, Max, Oliver, Yasmin und Alexandra (v.l.n.r.) mit Bürgermeister Eric Lierenfeld bei der städtischen Gedenkfeier zum 70-Jahrestag des Weltkriegendes |
Das war eine ausgesprochen beeindruckende Feier zum 70-Jahres-Gedenktag des Weltkriegsendes, den die Stadt Dormagen am 08. Mai im BvA-Gymnasium ausrichtete! Schülerinnen und Schüler der drei Dormagener Gymnasien sowie unserer Schule recherchierten im Vorfeld unter Leitung Dr. Schröders vom historischen Zentralarchiv des Rhein-Kreises Neuss zu ganz unterschiedlichen Aspekten der Kriegs- und Nachkriegsereignisse in Dormagen. Und genau das war das Spannende: Geschichte der Heimatregion nicht aus zweiter Hand, sondern aus erster- in intensiver Auseinandersetzung mit Originalquellen im Archiv oder auch in Gesprächen mit Zeitzeugen.
Hans Sturm, Stellvertretender Bürgermeister, war ganz überrascht, dass die Recherchen Details zu Personen erbrachten, die ihm persönlich bekannt waren. Was in solch einem Archiv so alles archiviert ist! Man muss nur nach Zons fahren und nachgucken- was die Jugendlichen auf Initiative Eric Lierenfelds eben taten. Unser Bürgermeister freute sich darüber sehr und sah in dem Engagement der Schüler/innen auch einen Beitrag zu Friedfertigkeit insgesamt; wer sich mit Aggression, Hass und Gewalt der Nazis kritisch auseinandersetzt, gewinnt sicherlich allgemein an Toleranz.
Zwei Schüler/innen des Norbert-Gymnasiums holten zu Beginn weit aus und gaben einen sehr schönen Abriss insbesondere zur Geschichte der Zwangsarbeiter in Dormagen. Der Kooperations-Leistungskurs "Geschichte" des BvA und des Leibniz-Gymnasiums informierte anschließend die Gäste über Interviews mit Zeitzeugen.
Unsere Schule wurde hervorragend von Schüler/innen aus den Jahrgängen 7-11 vertreten. Sie erzählten in einem höchst souveränen Plauderton von Entnazifizierungsmaßnahmen in Dormagen, dem kulturellen und schulischen Leben in der Region sowie der wirtschaftlichen Situation der Dormagener nach dem Ende der Kampfhandlungen. Ihre Ausführungen hatten sie mit Fotografien von unterschiedlichen Dokumenten illustriert: Pässe, Lebensmittelkarten, Fragebögen der Amerikaner zur Entnazifizierung und vielem mehr.
Bemerkenswert, wie selbstsicher und kompetent die jungen Leute präsentierten. Dies gilt für die Schüler/innen aller beteiligten Schulen, denn es ist eine echte Herausforderung, in einem derart "offiziellen" Rahmen aufzutreten. Ein Sonderlob hat sich unser Nesthäkchen verdient: Oliver aus Stufe 7 hatte sich für seinen Vortrag sehr schön vorbereitet und informierte in einem beinahe freien Vortrag über die Versorgungslage nach dem 8. Mai 1945!
Dr. Schröder stieß nach den Präsentationen der Schulen eine Plenumsdebatte zu der Frage an, ob der 08. Mai 1945 tatsächlich als "Tag der Befreiung" zu betrachten ist. Immerhin gab es eine erbitterte Kontroverse hierzu, nachdem Richard von Weizsäcker am 08. Mai 1984 in seiner berühmten Rede im Bundestag eben diese Behauptung aufstellte. Einig waren sich alle Diskutanten darin, dass sie eine spannende Veranstaltung erlebt hatten, die es in dieser oder in ähnlicher Form auch künftig geben sollte. Die Schüler/innen kamen darin überein, dass eine derart lebendige Projektarbeit geeignet ist, die Erinnerung wach zu halten.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei der Stadt Dormagen als Veranstalter und Initiator des Gedenknachmittags; bei Herrn Dr. Schröder für die hervorragende pädagogische und fachliche Begleitung sowie, last but not least, bei unseren Gastgebern vom BvA-Gymnasium- dem Schulleiter Herrn Lindner sowie Geschichtslehrerin und Moderatorin Frau Krüger.