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Bertha von Suttners Kommentar zum Untergang der Titanic, abgefasst im Mai 1912, veranschaulicht das scharfsinnige, pazifistische Denken unserer Namenspatronin. Bitte lesen Sie mehr im Weiteren.

Im April 1912 sank die Titanic. Diese Tragödie ist Vielen, fast Allen bekannt. Bertha von Suttner schrieb im Mai 1912 dazu diese kurze Zeitungsnotiz. 

 

Wieder ging ein Schrei – ein fürchterlicher, heilender Angstschrei – durch die Welt und wieder einmal haben die Bewohner der Erde in gemeinsamer Anteilnahme an fremden Schmerz miteinander kommuniziert. (...)

Eine entsetzlichere, bis zur Erhabenheit grauenvollere Tragödie wie dieses Untersinken der „Titanic“ bei Nacht und Eiseskälte lässt sich kaum denken.

Wer war der stumme Massenmörder, der dieses Verbrechen begangen hat? Ach, nur ein bewusstseinsloser Eisberg, der genau dahin sich bewegte, wo physikalische Gesetze ihn hintrieben. Immer von neuem, wie bei jeder elementaren Katastrophe, drängt sich uns Kriegsbekämpfern auch hier wieder die maßlos staunende Frage auf: warum dieses berechtigte menschliche Mitgefühl nur bei unglücklichem Ungefähr und nicht bei gewolltem, geplantem Unglück, wie es – oft viel massenhafter und viel grauenvoller – den bewussten Mordvorbereitungen der „waffenfreudigen“ Nationen entspringt? Ist ein Dreadnought (ein neuer Typ von Kriegsschiff zu Beginn des vorigen Jahrhunderts, R.B:) minder unheildrohend als ein Eisberg? Freilich, dieser schwimmt gratis umher, während wie für den Dreadnought 60 Millionen Mark zahlen dürfen. Freilich, der Eisberg ist nur ein dummer Block, und so ein „stolzes“ Schlachtschiff ist die Frucht des schärfsten, auf Menschenverderben gerichteten Geistes.

 

Aus „Vermächtnis und Mahnung“, hrsg. vom Internationalen Institut für Frieden, Wien 1964, S. 49f

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