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Ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis: Katharina Müllejans-Lukas und Uwe Koopmann (links) mit Vertretern der Schützen- und Bruderschaft Nievenheim auf dem Friedhof

 

Am Samstag, 5. März, ehrte eine Abordnung der Schützenbruderschaft Sankt Sebastianus aus Nievenheim und Ücherath und der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule Dormagen auf dem Friedhof an der Neusser Straße die Opfer des 2. Weltkrieges. Zugleich wurde daran erinnert, dass der Nationalsozialismus in Dormagen mit dem letzten Kriegstag am 5. März 1945, also vor jetzt 66 Jahren, niedergerungen wurde.
Brudermeister Detlev Spitzenberg hob in seiner Ansprache die besondere Bedeutung hervor, die unserer Schule für die gesamtgesellschaftliche Aufgabe des Gedenkens zukommt. 
1. Brudermeister Detlef Spangenberg erinnerte vor den Gästen, unter ihnen Schützenkönig Jürgen Rütten, an das umfassende Engagement seiner Bruderschaft für die Wiederherstellung des Gräberfeldes der Opfer des Krieges. Durch diese Aktivitäten bekamen auch die Grabplatten für die sowjetischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter einen angemessenen Platz. Seine Lehre aus dem mörderischen Kriegsgeschehen: „Wir müssenden Schrecken in Erinnerung halten, denn die Opfer sterben sonst ein zweites Mal, wenn wir ihren sinnlosen Tod vergessen.“
Die Schülerin Katharina Müllejans-Lukas aus der gymnasialen Oberstufe der Gesamtschule ging den Fragen nach: Wo und wie lebte Jarzenko Prokofij? Wie kam er als Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter aus den Weiten Russlands nach Nievenheim? Diese Fragen gehören zur Säule "Friedenserziehung" im Schulprogramm der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Dormagen.
Im Rahmen ihrer Unterrichtsaktivitäten haben Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassen und aus der Schülervertretung (SV) mehrfach den Friedhof im Dormagener Stadtteil Nievenheim besucht. Dort gibt es die sechs Gräber von Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion. Darunter ist eine unbekannte Frau mit einem Kind, eine weitere namentlich genannte Frau sowie eine unbekannte Person. Die Namen und Hinweise auf den Grabplatten sind jeweils mit kyrillischen Buchstaben geschrieben.
Für ein Opfer, dessen Name gut lesbar auf der Grabplatte erhalten ist, konnten mit der Hilfe des Kreisarchivs in Zons einige Informationen gesichert werden. Es handelt sich um Jarzenko Prokofy (Prokofij). Er wurde am 18. April 1904 in Besskorbnaja geboren und war verheiratet. Am 5. März 1945 starb er in Nievenheim, nachdem er von den Splittern einer Granate  getroffen worden war.
Der Todestag hat für die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule eine geradezu dramatische Bedeutung, denn am 5. März wurde Dormagen militärisch von der Nazi-Herrschaft befreit. Die Panzer der "4th Cavalry Group" mussten den letzten Widerstand brechen. Um 7.10 Uhr war "Frieden". Jarzeko Prokofij war zuletzt bei einem Landwirt in der Hindenburgstraße in Nievenheim beschäftigt.
Die Angehörige von Jarzenko Prokofij, seine Töchter Jekaterina (Jahrgang 1930) und Maria (Jahrgang 1941), wurden mit Unterstützung des Militärattachés der Republik Belarus, Oberst Gennadij Pawljukowitsch, in Besskorbnaja (Südrussland) gefunden. Ihnen wurde mitgeteilt, dass die St. Sebastianus-Schützen und die Schule das Andenken an die Verstorbenen wahren.
Zum Abschluss des Gedenkens wurden gemeinsam rote Rosen an den Grabplatten abgelegt und neue Grablichter angezündet. Die Schützenbruderschaft und die Gesamtschule wollen diese gemeinsame „Friedensmission“ fortsetzen.
 
 
 
 
 
 
 
 

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