Tages- und wochenaktuelle Nachrichten werden ab sofort auf der Startseite und in dem Bereich BvS - Nachrichten abgelegt, den Sie gerade angesteuert haben. So entsteht ein Speicher, in dem alle unsere Nachrichtenangebote gesammelt und einfach aufgefunden werden können.
Foto: NGZ
Bürgermeister Lierenfeld empfing unsere Projektgruppe "Moskau"
Lieben Besuch hatte unsere Schule Ende Oktober: Eine 12-köpfige Delegation von unserer Partnerschule in Moskau war zu Gast. Ein buntes, spannendes Programm führte auch ins Rathaus, wo Bürgermeister Erik Lierenfeld die Delegation willkommen hieß. Ausführliche Projektberichte von Vivien Bongartz, Yasmin Gassner, Oliver Gröger, Christian Haubert, Christina Iljin, Hendrik Sommer und Diana Wade lesen Sie im Weiteren. Dort gibt es auch Fotos.
Ja, wo bleiben sie denn? Das Empfangskomitee am Düsseldorfer Flughafen
Das Austauschprogramm mit der Partnerschule gibt es seit etwa 12 Jahren. Ins Leben gerufen wurde es von dem früheren Zwangsarbeiter Prof. W. Naumov und Uwe Koopmann, langjähriger Lehrer unserer Schule, der seit einiger Zeit im Ruhestand ist, sich aber, wie auch Prof. Naumov, sehr gerne in die Aktivitäten der Austauschgruppe einbringt.
Die Basisidee der Partnerschaft war es, Geschichte wach zu halten und gemeinsame Friedensprojekte in Moskau und Deutschland zu entwickeln und zu betreiben. Dazu gehörte bsp. auch die Kriegsgräberpflege auf dem Friedhof Stukenbrock, auf dem tausende russische Soldaten und Zwangsarbeiter begraben liegen.
Das Programm ist um vielfältige kulturelle Aspekte erweitert worden. Längst sind schöne Freundschaften entstanden, die auch und vor allem im Privaten gepflegt werden. Eindrücke geben die folgenden Tagesberichte der Schüler/innen.
Mittwoch, 22.10.2014 (Diana Wade, 10a)
Heute haben wir uns um 8:50 Uhr an der Schule getroffen. Nachdem alle in der Mediothek eingetroffen waren, gab es erstmal eine offizielle Begrüßung von uns Deutschen für die Russen, in der wir kundgaben, dass wir uns sehr über ihren Gegenbesuch freuen und das Programm wurde besprochen. Außerdem wurde sehr betont, dass wir alle uns sehr darüber freuen, dass der Gegenbesuch so zeitnah stattfindet. Nach dem „welcome meeting“ teilten wir uns in kleine Gruppen auf und machten mit unseren Gastschülern einen Rundgang durch unsere Schule, wobei wir ihnen auch das deutsche Schulsystem erklärten. Im Vergleich zum russischen Schulsystem gibt es zum deutschen System einige Unterschiede, z.B. ist in Deutschland eine 1 die beste Note, die man erreichen kann und in Russland ist die 1 hingegen eine sehr schlechte Note. Nach dem Rundgang, der die russischen Gastschüler sehr beeindruckte, da die BvS eine sehr große und weitläufige Schule mit vielen Grünflächen ist, gingen wir mit unseren Gastschülern in den Unterricht. Ich nahm mit meiner Gastschülerin zwei Stunden an „WP- Naturwissenschaft“ bei Frau Pengel-Puttkammer teil. Schnell habe ich allerdings bemerkt, dass sie, obwohl ich versuchte ihr den Unterricht auf Englisch zu erklären, das Interesse ein wenig verlor und anfing, sich zu langweilen, da der Unterricht auf Deutsch gehalten wurde und sie leider kein Wort Deutsch verstand. Trotzdem machte sie viele Bilder vom Klassenzimmer, der ihr sehr gut gefiel, da an ihrer Schule in Moskau die Klassenzimmer viel kleiner und dunkler sind. Außerdem wunderte sie sich darüber, wie groß die Klassen sind. Sie erzählte mir, dass in ihrer Schule in Moskau die Schüleranzahl in den Klassen viel geringer ist. Nach dem Unterricht brachten wir die Schüler zum Schulleiter, der sie auch sehr freundlich willkommen hieß. Die russischen Jugendlichen erzählten auf Englisch, was sie von der kommenden Woche erwarten und warum sie überhaupt mit nach Deutschland gefahren sind. Es waren ja schon Freundschaften in Moskau entstanden. Außerdem zeigten sie ein großes Interesse an Unterschieden und Gemeinsamkeiten im Alltag.
Anschließend gingen wir in der Mensa essen. Unsere Gastschüler waren von der Mensa sehr beeindruckt, was leicht zu verstehen ist, denn in der russischen Schule sitzen die Schüler auf Bierbänken und von dem Essen schwärmten sie sehr. Besonders die frische Salatbar hatte es ihnen angetan. Wir Deutschen schrieben in dieser Zeit unsere Mathearbeit!
Später sind wir gemeinsam mit dem Bus nach Zons gefahren und machten dort eine Stadtführung durch die schöne historische Altstadt. Wir haben uns unter anderem das Stadttor, die alten Mauern und die Mühle angesehen. Nach der Führung hatten wir noch Freizeit in Zons, wo die Russen auf eigene Faust die Stadt erkundeten. Danach sind wir dann alle wieder mit dem Bus nach Nievenheim gefahren. Dort war dann auch das offizielle Programm zu Ende. Ein Teil der Gruppe ist dann noch ins Rheinparkcenter nach Neuss gefahren, wo wir dann erstmal bei Mc Donalds einkehrten. Anschließend sind die Russen noch auf eigene Faust durch die Geschäfte gegangen, während wir Deutschen es uns auf einer Couch bequem gemacht hatten. Als die Russen wiederkamen, sind wir gemeinsam singend zur S-Bahn gelaufen. Dies werde ich nicht so schnell vergessen, da wir uns alle unterhakten und gemeinsam russische Marschlieder sangen und alle Passanten schauten uns merkwürdig an. Als wir bei der S-Bahn ankamen, sind wir dann zufrieden nach Hause gefahren. Zuhause haben wir noch viel geredet, weil wir uns ja lange nicht mehr gesehen hatten. Wir sind dann erschöpft vom langen Tag sehr müde ins Bett gefallen.
Donnerstag, 23.10.2014
Professor Naumov kam als 12-jähriger Junge nach Deutschland. Er wurde von den Nazis hierhin verschleppt, um als Zwangsarbeiter, als "slave-worker" wie er selbst sagt, eingesetzt zu werden. Männliche Arbeitskräfte fehlten in Deutschland, denn viele waren im Krieg eingesetzt. Dafür aber gab es viel Arbeit: Nach vielen Bombenangriffen waren die Schäden in den Städten groß, vielfach stockte die Industrieproduktion. Prof. Naumov also kam als Junge nach Bielefeld, in eine Textilfabrik. Vorher aber wurde er, wie viele andere Zwangsarbeiter auch, nach Soest/Westf. gebracht, wo er zunächst einmal registriert wurde und von wo er dann nach einigen Tagen weiterverschickt wurde. Um seinen Weg ein wenig nachempfinden zu können, ist die Gruppe am Donnerstag nach Soest gereist und hat mit Hilfe eines Historikers des örtlichen Geschichtsvereins Spuren des jungen Sklavenarbeiters gefunden. Auf dem Gelände des ehemaligen Internierungslagers befindet sich heute die Soester Fachhochschule- ausgerechnet hier, nämlich in der Mensa, hat unsere Gruppe ausgezeichnet zu Mittag gegessen...
Herrn Frielings Bruder ist Pfarrer in Soest. Er hat uns nachmittags die phantastische Wiesenkirche gezeigt und uns sogar dort vorgesungen, um die sagenhafte Akustik zu demonstrieren; vor 700 Jahren ein ganz wichtiger Grund dafür, die Kirche überhaupt zu bauen. Die Atmosphäre in diesem gewaltigen Bau war einzigartig, was auch daran lag, dass wir quasi alleine dort waren.
Soest ist umgeben von mittelalterlichen Mauern. Im Inneren dieser ehemaligen Festung ist der historische Kern gut erhalten oder doch wiederhergestellt. In schmalen, malerischen Gassen ließen wir uns zwei weitere Stunden treiben. Vor allem der russische Lehrer Michael war begeistert: "I will return in private to spend more time at this nice place". Kaum zu glauben, dass in dieser beschaulichen Kleinstadt alljährlich zu Allerheiligen die größte Innenstadtkirmes Deutschlands stattfindet.
Freitag, 24.10.2014 (Christina Iljin & Christian Haubert, 10a & 10c)
Heute haben wir wieder viel erlebt. Morgens, gut gestärkt nach einem leckeren Frühstück, haben wir uns alle an der S-Bahn getroffen und sind zusammen nach Köln gefahren. Dort angekommen besuchten wir als erstes das sogenannte EL-DE Haus, das ehemalige Gestapo-Hauptquartier, in dem hunderte Menschen verhört, misshandelt und auch hingerichtet wurden. Wir haben uns die engen Zellen und dunklen Kammern im Keller angesehen, was sehr beklemmend war. An den Zellenwänden waren mit Fingernägeln eingeritzte Hilferufe auf Russisch zu lesen, die unsere Freunde aus Moskau übersetzten. Im Innenhof, in dem Menschen hingerichtet wurden, befindet sich eine Installation aus etlichen Spiegeln. Wer den Hof betritt, sieht sich selbst dutzendfach. Vielleicht bedeutet das: „Auch du hättest ein Opfer sein können!“
Daraufhin sind wir zu dem wahrscheinlich wichtigsten Wahrzeichen von Köln gegangen, dem KÖLNER DOM. Herr Fester informierte uns auf Englisch über die Geschichte der Kirche. Im Inneren konnten wir einige schöne Eindrücke sammeln, zum Beispiel von dem wunderbaren Altar oder den riesigen Buntglasfenstern. 20.000 Menschen besuchen jeden Tag den Dom. Auch heute war es sehr voll.
Nach einem Rundgang durch das Innere des Doms stiegen wir die 533 Treppenstufen hinauf und genossen die einzigartige Aussicht auf und um Köln. Zum Mittagessen waren wir in der Altstadt beim Italiener lecker essen. Gut gestärkt unternahmen wir einen kleinen Rundgang durch die Altstadt: Stapelhaus, St. Martin, Alter Markt, Archäologische Zone und das historische Rathaus von Köln. Danach hatten wir zwei Stunden Zeit zum Spazierengehen und Shoppen. Um 18.00 Uhr haben wir uns am Dom getroffen und sind zusammen zur Lanxess - Arena gelaufen, um uns das Eishockeyspiel der Kölner Haie gegen den EHC Red Bull München anzuschauen. Dabei läuft man über die Hohenzollernbrücke und kommt durch das sehr großstädtisch wirkende Deutz.
Beim Spiel hatten wir alle sehr viel Spaß, die Stimmung war echt super und das I- Tüpfelchen war, dass die Kölner Haie 2:1 gewonnen haben. Nach dem Spiel sind wir alle wieder mit der S- Bahn nach Hause gefahren und völlig erschöpft ins Bett gefallen. Damit war der 4. Tag auch schon wieder vorbei.
Zwei frisch gebackene Fans des KEC!
Samstag, 25.10.2014 (Vivien Bongartz, 8c)
Heute hatten wir nach einigen anstrengenden Tagen mit unseren Austauschschülern einen freien Tag, an dem ein paar von uns bowlen waren. Als wir um 13:30 Uhr im Bowling- Center ankamen und unsere Schuhe angezogen hatten, hat es sich so ergeben, dass die Deutschen gegen die Russen gespielt haben. Gewonnen haben die… Ich weiß es nicht mehr! Nach den zwei Stunden waren wir dann alle sehr hungrig und somit entschlossen wir uns, zu Burger - King essen zu gehen. Danach sind ein paar von uns nach Hause gefahren und der Rest hat noch etwas anderes unternommen, ist z.B. auf den Rheinturm in Düsseldorf gefahren. Einige waren auch im Düsseldorfer Aqua-Zoo. Eine Familie ist sogar am Abend nochmal in die Lanxess-Arena gefahren und hat sich das Konzert von David Garrett angeguckt. Die russischen Lehrer haben einen Ausflug nach Xanten unternommen.
Sonntag, 26.10.2014 (Yasmin Gassner, 10b)
Tag 6 begann mit dem Treffen der Gruppe am Bahnhof in Nievenheim. Von dort aus ging es nach Düsseldorf, wo wir Frau Rivinius am Hbf abholten und von dort aus vollständig mit der U-Bahn zum Heinrich - Heine - Platz fuhren. Am Burgplatz, wo heute nur noch der Schlossturm als Nachbau steht, trafen wir unsere Stadtführerin. Der Schlossturm bildete ursprünglich den nördlichen Abschluss des Düsseldorfer Schlosses. Die ersten drei Geschosse des Turms stammen noch aus dem 13. Jahrhundert. Nur das Dach hat sich geändert und das Schloss, zu welchem der Schlossturm ehemals gehörte, ist im Jahr 1872 den Flammen zum Opfer gefallen. Heute befindet sich im Turm das Schifffahrtsmuseum. Weiter ging es über den Schlossplatz Richtung Josef-Wimmer-Gasse, wo sich ein Teil der Düssel zeigt, bevor sie in den Rhein mündet. Wir sahen uns auch das vom Bildhauer Bert Gerresheim gestaltete Stadterhebungsmonument an. Es erinnert an die Schlacht von Worringen im Jahr 1288, nach deren Ende Graf Adolf von Berg dem damaligen Fischerdorf an der Düssel die Stadtrechte verlieh. Das Denkmal zeigt Szenen aus der Schlacht und setzt sie in Bezug zur Düsseldorfer Stadtgeschichte. Beeindruckend fanden alle, in welch kurzer Zeit der Bildhauer Bert Gerresheim die Skulptur geschaffen hatte.
Weiter ging es Richtung Rathaus und zur Skulptur des Jan Wellem, dann zum Haus des Karnevals und durch die Düsseldorfer Altstadt. Nach der Führung ging es in Kleingruppen auf eine Rallye durch die Altstadt bis hinauf zur Kö und wieder zurück zum Marktplatz.
Nach dem Mittagessen stand dann eine einstündige Panoramafahrt auf dem Rhein an. Vorbei an der Rhein - Uferpromenade schipperten wir Richtung Medienhafen. Doch zuvor konnten wir den Rheinturm aus einer neuen Perspektive bestaunen. Weiter rheinabwärts ging es in den Düsseldorfer Medienhafen. Zurück aus dem Medienhafen hinaus ging es rheinaufwärts bis zur ehemalig so genannten Nordbrücke und wieder zurück zum Anleger am Schlossplatz. Auf der Rückfahrt trennten die Schüler sich, da das gemeinsame Gruppenprogramm beendet war.
Doch zum Anlass des 40. Jubiläum der Deutsch-Russischen-Gesellschaft fuhren Hendrik und Yasmin mit ihren Gastschülern, dem russischen Lehrer Michael Nevezhim und Herrn Frieling zur Villa Zanders in Bergisch Gladbach. Dort wurde die Gruppe von Herrn Koopmann und Frau Ohnesorge und der Vorsitzenden des Vereins, Walborg Schröder, herzlich in Empfang genommen.
Das Programm des Abends bestand aus der Begrüssung von Frau Schröder. Darauf folgten Grußworte von Josef Willnecker, Erster stellv. Bürgermeister der Stadt Bergisch Gladbach, Helene Hammelrath, welche Mitglied des Landtages NRW ist, und unserer Delegation, das Yasmin und Hendrik sprachen. Wir dankten für die jahrelange Unterstützung bei dem Austausch mit unserer Partnerschule in Moskau und endeten so:
Yasmin und Hendrik sprechen Grußworte zum 40-jährigen Jubiläum der deutsch-russischen Gesellschaft. Rechts im Bild Frau W. Schröder, Gründerin und Vorsitzende - links Schüler/innen aus Moskau
„Ohne Professor Naumov, also ohne die DRG, hätte es überhaupt unseren schulischen Kontakt nach Moskau nicht gegeben, denn er hat den damals hergestellt. Sie haben unser Austauschprogramm aber auch an anderen Stellen befördert zum Beispiel bei Visaangelegenheiten. Sie, liebe Frau Schröder, waren mehrmals in unserer Schule zu Gast, um uns zu beraten oder im Kontakt mit der Partnerschule simultan zu übersetzen. Ganz herzlichen Dank noch einmal und viel Erfolg für Ihre zukünftige Arbeit.“ Die Resonanz auf unsere kurze Ansprache war sehr positiv. Sogar diverse Zeitungsreporter waren da und berichteten in der nächsten Woche über unseren Auftritt.
Der Festvortrag wurde von Vladimir Pyatin gehalten, Stellv. Generalkonsul der Russischen Förderation in Bonn. Er trug den Titel „Das Russlandbild im Wandel der Zeit“. Und auch, wenn Pyatin immer wieder erwähnte, dass seine Rede keine politische sein solle, kam er immer wieder auf die Ukrainekrise zu sprechen. Er warnte eindringlich, dass die westlichen Boykotte die EU Milliarden Euro kosten werden. Desweiteren erwähnte er sein äußertes Unverständnis, warum insbesondere wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland „mutwillig“ von der deutschen Regierung aufs Spiel gesetzt würden.
Abgerundet wurde der Abend mit einem Vortag von Frau Schröder zu den 40 Jahren ihrer teils sehr aufregenden Arbeit als Vorsitzende der Deutsch-Russischen Gesellschaft Rhein/Ruhr e.V. Ein ganz schön aufregender und interessanter Tag ging so gegen 22.00 Uhr zuende.
Montag, 27.10.2014 (Oliver Gröger, Stufe 7)
Heute waren wir mit der Gruppe in Dormagen, dort haben wir uns die Stolpersteine des Künstlers Gunther Demnig angesehen, danach den Bürgermeister kennengelernt und ein Foto mit ihm gemacht.
Wir haben uns um 8:55 Uhr am Bahnhof getroffen und sind dann mit dem Bus nach Zons zum Haus von Ernst Junghans, dem ersten Opfer nach Hitlers “Machtergreifung“ in Dormagen, gefahren. In Zons angekommen sind wir gemeinsam mit Herrn Koopmann zum Stolperstein von Ernst Junghans gegangen. Kurz vor den Reichstagswahlen im Januar 1933 hatte Ernst Junghans versucht, die Bevölkerung mit Reden vor der Wahl Adolf Hitlers zu warnen. Daraufhin schossen die Nazi am 03.02.1933 auf ihn und verletzten ihn schwer, sodass er am 04.02.1933 an seinen Verletzungen starb. Ernst Junghans ist einer der wenigen Christen, der einen Stolperstein erhalten hat, da diese eigentlich für ermordete Juden vorgesehen sind. Der Grund für diese Ehre ist, dass er so aktiv und mutig Widerstand gegen Hitler leistete. Anschließend reinigten Yasmin und Alina den Stolperstein, bis er wieder glänzte.
Über Stolpersteine: Stolpersteine sind ein Kunstprojekt für Europa von Günter Deming. Sie sollen die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, Zigeuner, der politisch Verfolgten und der Opfer des Nationalsozialismus lebendig erhalten. Stolpersteine sind aus Messing und in der Größe von Pflastersteinen, 10 x 10 cm.
Danach besuchten wir noch weitere der 42 Stolpersteine in Dormagen, die seit 2005 gelegt wurden sind.
Nach einer kleinen Pause in Dormagen haben wir dann den Bürgermeister Erik Lierenfeld, jüngster Bürgermeister in NRW, im Rathaus besucht (Bild auf der Startseite). Der Bürgermeister empfing uns im großen Trausaal des Rathauses. Er zeigte großes Interesse am Austauschprojekt und wollte von den russischen Schülern erfahren, wie alt sie sind, was Sie schon alles gesehen haätten in Deutschland und wie es Ihnen in Dormagen gefallen hat. Auch die russischen Schüler hatten einige Fragen an den Bürgermeister, z. B. nach seinem Alltag im Rathaus. „Wie wollen Sie die Stadt noch weiter voran bringen?“ Wir sprachen auch über verschiedene Stadtprobleme und darüber, dass die Einwohnerzahl Dormagens sinkt.
Im Anschluss an den Besuch im Rathaus fuhren alle zurück zur Schule und aßen gemeinsam zu Mittag. Später bauten wir eigene kleine Stolpersteine und machten Sprachkurse. Die deutschen Schüler brachten den russischen ein wenig deutsch bei und im Gegenzug lernten wir ein bisschen russisch:
Wie geht es dir? Kak dela? Gut! Khorosho! Hallo! Privet! Auf Wiedersehen. do svidamiya. Danke! spasibo!
Beim Herstellen eigener Modelle der Stolpersteine
Dienstag, 28.10.2014 (Hendrik Sommer, 10a)
Am Dienstagmorgen fuhren wir gemeinsam mit unseren russischen Austauschschülern, Frau Günther und Herrn Fester mit dem Zug nach Bonn. Zunächst besichtigten wir einige Sehenswürdigkeiten wie u.a. das Geburtshaus von Ludwig van Beethoven. Danach führten wir unseren Stadtrundgang mit der Besichtigung des Bonner Rathauses sowie der Bonner Universität fort. Um 14 Uhr aßen wir alle gemeinsam in einem nahe gelegenen Cafe zu Mittag. Anschließend gab es noch ca. eine Stunde Freizeit. Wir teilten uns in Kleingruppen auf und gingen gemeinsam ins Stadtzentrum zurück. Dort angekommen, nutzten die meisten russischen Schüler die lokalen Einkaufsmöglichkeiten.
Um 15:30 Uhr trafen wir uns erneut und fuhren gemeinsam mit der U-Bahn zur Bonner Museumsmeile. Nach wenigen Minuten erreichten wir dort unser Ziel, das Museum ,,Haus der Geschichte‘‘. Es waren bereits zwei Führungen für uns reserviert. Eine für unsere russischen Freunde in englischer Sprache und eine Führung in deutscher Sprache für uns. Ganz interessant war, dass es eine ganz andere Führung für ausländische Besucher dort gibt. Man geht davon aus, dass da wesentlich weniger Vorkenntnisse sind.
Unsere Gruppe verfolgte die informative und sehr ansprechende Führung mit großem Interesse. Sie beschäftigte sich mit dem Zeitraum zwischen dem Ende des 2. Weltkrieges und dem Mauerfall 1989. Die Führung war durch die zahlreichen Exponate sehr ansprechend gestaltet und jeder Schüler konnte sein bisheriges Wissen immer wieder einbringen.
Nach dem Museumsbesuch tauschten wir uns gemeinsam mit unseren Austauschschülern über die Eindrücke der Besichtigung aus. Gegen Abend fuhren wir wieder mit der Bahn zurück nach Dormagen und weiter mit dem Bus in das Cafe „Mikado“ in der Kölner Straße. Dort kochten wir gemeinsam ein leckeres Abendessen, bestehend aus Bratwürstchen, Frikadellen, Salaten und Kuchen. Einige Schüler sprachen Abschiedsworte, denn es war schon der letzte gemeinsame Abend. Die russischen Jugendlichen und Lehrer erhielten kleine Abschiedsgeschenke, viele weinten…
Gegen 22 Uhr fuhren wir alle nach Hause, denn am nächsten Morgen mussten wir schon gegen halb 5 aufstehen: Der Rückflug nach Moskau stand an.
Igor hielt eine Dankesrede zum Abschied: "Thank you all for the best days of my life!"
Die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule bedankt sich herzlich bei Alisa Blinova, Vivien Bongartz, Michael Fester, Axel & Barbara Frieling, Yasmin Gassner, Alexandra & Oliver Gröger, Ludmilla Günther, Christian Haubert, Christina Iljin, Anastasia & Ekatarina Ivkina, Ina & Max Kieker, Uwe Koopmann, Angelina Kurteneva, Igor Kuznetsov, Olga Medvedeva, Mikhail Nevezhin, Bettina Ohnesorge, Anastasiia Pavlova, Bianca Rivinius, Irina Sinityna, Mariia Sladkovskaia, Hendrik Sommer, Boris Stotland, Alina Tschernij und Polina Vasina sowie bei Angelika Schindler, die aufgrund bester Kontakte 25 Freikarten für das Eishockey-Match KEC - München organisierte und uns zur Verfügung stellte!
Ganz besonders bedanken wir uns bei den Gastfamilien- und Eltern! Ohne Ihre Bereitschaft, die Jugendlichen zu fahren, zu bekochen, zu beaufsichtigen, zu beraten ... wäre das ganze Projekt unmöglich gewesen. Vielen Dank und bald - hoffentlich - auf ein Neues!
зубные пастыразвитие ребенкаdownload Mac OS Games
+++ Hinweise zu Führungen unter der Grafik +++ Hinweise zu Führungen unter der Grafik +++ Hinweise zu Führungen ...
Auch dieses Jahr können Sie sich wieder von Mitgliedern der Schulleitung über das Gelände und durch die Häuser führen lassen. Hierbei werden Sie eingehend informiert und können zu allen Details rund um die BvS-Gesamtschule Fragen stellen. Die Führungen werden den ganzen Vormittag über durchgeführt. Eine exakte Planung hilft Ihnen bei der Orientierung. Anmeldungen sind nicht erforderlich, erfahrungsgemäß sind die frühen Führungen aber sehr voll; wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Geschrieben von Marc Albrecht; Larissa Derichs (13)
Zugriffe: 2664
Ein Mausklick auf die Grafik öffnet eine interaktive Stolperstein-Karte
In einer besonderen Facharbeit konnte Larissa Derichs das Engagement der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule im Bezug auf die Verlegung von Stolpersteinen neu ins Gedächtnis rufen. Dabei erläuterte sie in ihrer Arbeit nicht nur die Hintergründe der Stolpersteinverlegung und die Intentionen ihrer Befürworter, sondern es gelang ihr vor allem auch mit Hilfe einer interaktiven Umsetzung online darzustellen, wer die verfolgten Bürger waren und wo diese in Dormagen wohnten.
Hinter jeder roten Markierung verbirgt sich nicht nur die Lage des Stolpersteins, sondern Informationen über die Schicksale der Menschen, die durch die Nationalsozialisten in Dormagen verfolgt und umgebracht wurden. Die vollständige Facharbeit können Sie hier lesen.